Storytelling - also das Verpacken von Inhalten in (persönliche) Geschichten - ist, obwohl zur Zeit in aller Munde, eigentlich ein nicht ganz neuer Hut. Vortragende, Referenten, Redner arbeiten schon lange mit diesem Instrument. Dass sich Ähnliches aber vermehrt in Marketing und Werbung bemerkbar macht, ist mir in jüngster Zeit etliche Male aufgefallen - und das in drei unterschiedlichen Medien, Kommunikationskanälen.
Im Printbereich wäre die aktuelle Werbelinie des Bekleidungshändlers Peek und Cloppenburg zu nennen: "Friends for Fashion" nennt sich der Ansatz, der dem Trend folgt, "echte" Menschen zu Models zu machen. Die Peek-Kampagne geht noch weiter: Krimiautoren in Strickmode standen vor der Kamera, gefolgt von Hundeschlittenführern in Winterjacken.
Ebenfalls aus der Bekleidungsbranche stammt die Idee, die Menüpunkte einer Website in das Ambiente eines Raumes einzubauen. Die Linie CANVAS von Lands' End erfindet seine Welt, seine Geschichte rund um ein Bootshaus. Im Retro-Fernsehgerät ist der Menüpunkt Video versteckt, im Zeitschriftenständer der "Newsroom", statt "wir über uns" gibt's "Our Story" und die Geschichte wird untermalt mit einem Punkt "Music we love". Die Welt, die hier entsteht, ist stimmig!
Die dritte und unmittelbarste Art, eine Geschichte zu erzählen, ist die in bewegten Bildern. Menschen sehen gerne Filme und sie sehen gerne ... Menschen! Heute erst entdeckte ich das neueste Video der Modekette ZARA. Und ganz anders als Modevideos sonst, geht es hier nur ganz am Rande um Pullis, Blusen oder Hosen. Es ist dies das Porträt einer Galeristin in New York, eine kleine, unaufgeregte Geschichte über ihr Leben, über einen ihrer Tage, über ihre Art zu leben - eingefangen und erzählt in der wunderbaren Bildsprache von "The Selby", dem Fotografen und Kameramann Todd Selby.
Zusammengefasst: Verkauft werden nicht mehr Produkte, verkauft werden Geschichten!
Bilder: P&C, Canvas, Zara.
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